Warum Komfort-Offenstall?
Mit der Bezeichnung Offenstall wird häufig ein kleiner Schuppen mit matschigem Auslauf ohne Reitanlage verbunden.
Der Estruphof hingegen ist eine Pferdepension, in der die individuellen Bedürfnisse der Pferde und Reiter im Alltag an erster Stelle stehen.
Für das Wohlergehen der Pferde tragen vier verschiedene Haltungsformen mit viel frischer Luft und Bewegungsmöglichkeiten zur Gesunderhaltung der Pferde bei. Eine bedarfsgerechte Kraftfutterfütterung kann aus vielen verschiedenen Komponenten zusammengestellt werden. Die Raufuttermenge wird individuell abgestimmt.
Eine Halle ohne Nutzungseinschränkungen (20 x 40 m), Springplatz, Galoppbahn und Longierzirkel / Round-Pen, Aufenthaltsraum mit Kaminofen, Waschplatz und Sattelkammer direkt am Stall stehen für Pferd und Reiter zur Verfügung.
Was haben Boxen im Offenstall zu suchen und wo ist der Fütterungsautomat?
In der Natur können die rangniedrigen Pferde bei Gefahr den Schutz der Herde nutzen und den ranghöheren Tieren beim Fressen aus dem Weg gehen. Das ist in einem Offenstall mit begrenztem Platzangebot nicht ohne Weiteres möglich. Die Folge kann sein: übermüdete Pferde, die sich nicht trauen, sich in Gegenwart der Ranghohen hinzulegen, oder abgemagerte Tiere, die vom Futter weggedrängt werden bzw. hastig ihre Ration herunterschlingen, weil sie Angst haben. Die Fütterung im Automaten kann für einzelne Pferde eine Stress-Situation darstellen. Die meisten rangniedrigen Pferde werden sich ungern in eine Sackgasse begeben. Deshalb haben wir auf Fütterungsautomaten bewusst verzichtet. Statt dessen werden die Pferde in Boxen, die in den Offenstall integriert sind, mit Kraftfutter gefüttert. Raufutter steht ständig zur Verfügung. Pferde, die zusätzlich Ruhe benötigen, können über Nacht in der Box und trotzdem im Schutz der Herde übernachten. Ebenso besteht die Möglichkeit, wenn ein Pferd sehr aktiv auf andere einwirkt, dieses zeitweise aus dem Herdenverband zu nehmen, damit die rangniedrigen Pferde zur Ruhe kommen können.
Warum ist nicht einfach eine ebene quadratische Fläche mit Rastern ausgelegt?
Das sähe zwar wesentlich „ordentlicher“ aus, aber Raumteiler wie ein einfacher Holunderbusch animieren zu Bewegung. In einfachen quadratischen Ausläufen stehen die Pferde häufig nur und langweilen sich. Verschiedene Untergründe trainieren die Hufe und erhöhen die Aufmerksamkeit. Das fördert die Trittsicherheit.
Warum nur Wallache oder nur Stuten? Ist das denn artgerecht?
Eine gemischte Herde bringt wesentlich mehr Unruhe und Eifersüchteleien mit sich. In der Natur bilden sich Junggesellenherden, da nicht jeder Hengst eine Stute für sich gewinnen kann, deshalb ist die eingeschlechtliche Herde bei Wallachen durchaus artgerecht. Bei den Stuten gibt es das in der Natur so nicht. Die Trennung ist aber nötig, wenn die Verletzungsgefahr zu groß ist.
Diese Haltungsform benötigt viel aufmerksame Beobachtung der Tiere, um eine ausgeglichene und zufriedene Herde zu erlangen.